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Monlevade, den 13. April 1955

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 Liebe Elly! Liebe Bomi! Lieber Roby!

Gestern kam Brief Nummer 52 an, wofür ich herzlich Danke, doch liebe Elly!Hier ist eine Lüge, denn Nummer 50 trug das letzte Datum von 20 März. Ich schätze demnach, dass Brief Nummer 51 sein Ziel noch nicht erreicht hat.

 Auf diesem Brief Nummer 52 fahre ich jedoch besonders gespannt und zwar wegen dem Zeugnis. Besten Dank! Lieber Roby, auch werde ich auf meinem Stehplatz für weitere Getingen(?) bitten.

Die Aufnahme “Barry’s Kopf” hat mir große Freude bereitet, ein schönes Ostergeschenk, doch besondere Freude war mir die Überraschung des weiteren Ostergeschenkes in Form der beiden Bücher.Gelesen habe ich dieselbe noch nicht, denn in der Semana-Saneta [semana santa] gab es jeden Abend eine andere Prozession und dies wollte ich doch nicht versäumen. “Fußwaschung” “Gang zum Ölberg” “Grabtragung”

Doch am meisten wunderte mich die Auferstehung, welche bereits am Samstag nachmittags um 15 Uhr erfolgte. Böse Zungen behaupten: “Die Brasilianer lassen unseren Herrgott Samstags-Nachmittags auferstehen, damit abends Bälle abgehalten werden können.” es war auch tatsächlich so, doch dies nicht im Sinne der Kirchengemeinde und des Klerus. dennoch ist es eine Tatsache, dass der Kar-Samstag Abend hier mit Musik und Tanz begangen wurde, und führt den Namen “Sabado de Alleluja”.

 Andere Länder und Völker, andere Sitten und Gebräuch. 

Alle Prozessionen startet den Abend um 7 d.h. 19 Uhr. die eindrucksvollste Prozession war die vom Karfreitag, wo über 2000 Personen mit Kerzenlicht, den Heiland in einem Sarg getragen, zur Grabe brachten.

Am Ostersonntag nach der Frühmesse letzte feierliche Prozession mit Böllerschüssen, Kerzen tragend, doch leider wieder Regen nur auf die Dauer dieser Prozessionen.

Den Oster-Sonntag Nachmittag verbrachte ich bei Familie Engel. Die Ostereier für die beiden Kinder nicht vergessend.

 Leider konnte ich außer meinen Ostergrüßen und Häuschen, kein Geschenk nach Hostenbach bringen. die auf aufnahme in ein Ersatz. Die Zigarren für Zewen Nik sind auch angekommen, hoffentlich nicht ohne Abgabe von Steuern, Das gleiche nehme ich an für die Zigarren Sendung an Herren Baltes, wo die Ankunft noch nicht festgelegt.

Nun komme ich zu Deinen Ausführungen über unsere Trennung, liebe Elly. hier muss sich hervorheben, dass wir Roby’s Schrikernel überlassen,Ob dieser Sprung in die Welt unserem jungen von Vorteil sein wird?

In einem Punkt jedoch bin ich mir im Klaren. Das ganze ist ein Bühnenstück und in dem Kreise der “Artistes Réunis B.E.D.” gibt es Künstler für jede Rolle. Ablehnung einer Rolle bedeutet je nach Lage (1. Finanzen 2. Familie 3. Rang) dass der “Artiste” für weitere Wahl ausscheidet. Das wäre für unsere kleine Familie und für Hostenbach nicht von Vorteil gewesen. Manchmal sage ich mir: “Hate mir dat noetwendeg.” Doch der Mensch denkt nur Gott lenkt und so wollen Sie vertrauensvoll in die Zukunft schauen. Vielleicht endigt

Unser Wagen besser, wie wir annehmen.

Wenn die hohe General-Direktion für meine 5 monatige Tätigkeit in Hostenbach 1954 keine Anerkennung mehr zeigt in Form von b. Frs., so ist leider nichts daran zu ändern. Ich habe 75000 Cr nach Rio zur Überweisung gegeben, dann liebe Elly! greife hier zu, es soll dies das Loch “Auto-Ankauf” ein klein wenig stopfen.

Schließkörbe sind für Seeverfrachtung ungeeignet, dann besser Blechkisten schon Fabrikat Hostenbach.

Es gibt noch eine andere Lösung. Herr Meyers hat seinen Umzug mit 32 Kisten hier von Monlevade getätigt. Ob wir fragen sollen, ob noch von diesen Kisten am Leben sind? Ich weiß das nicht. Vielleicht wäre hiermit eine Lösung gefunden. Im übrigen warte ich auf den Fragebogen und hier wird Frau Engel mir in der Beantwortung mit Rat beistehen. Meine Wunsch wird jedoch sein Punkt so wenig wie möglich! Diesem Schreiben werde ich auch Angaben wegen Import eines Wagens bei Vögeln, welche Herr Roger mir im Auftrage von Herrn Hein, übermittelte. Hoffentlich ohne Lücken, denn ein Versager hier, würde vieles Unliebsame aufhalsen, doch selbst dann würden wir die Ohren noch nicht hängen lassen.

Herr Kayser mit Tochter sind bereits wieder in Rio de Janeiro angekommen und wollen Samstag wieder hier in Monlevade sein. Demnach erübrigt sich eine Reise nach Niederkorn. Herr Kayser war krank und ich schreibe dem zu, dass er nicht zu Euch reiste.

Die Tochter 15 Jahre war ebenfalls in Deutschland in ärztlicher Behandlung beim Spezialisten und beide machten öfters die Reise nach Deutschland.

Vielleicht ist es auch diesem Umstand dazu zu schreiben, dass Herr Kayser den Abstecher nach Hostenbach nicht unternahm.

Die jungen Leute Heuwert kommen jedoch bestimmt.

Über die Ostertage Walter Herr Hein hier in Monlevade. Ich rechnete jeden Tag mit einem Besuch im Walzwerk und heute war dies nun der Fall.

Neben belanglosen Angelegenheiten wurde die Produktion für sämtliche Straßen festgelegt und die Rechnung war einfach, doch ein Tropfen in den Kelch. das Stahlwerk erzeugt 12500 Tonnen und mir zu mehr Staat ist nicht zu rechnen, das ergibt 10500 Tonnen fert. Ware.

Wenn kein Stahl von Siderurgica  oder von anderer Adresse dazu kommt, dann bleibt es bei dieser Tonnage. Der Markt ist wenig günstig und die Preise genauso. Bestimmte Produkte sind gesucht und hier sollen wir uns wetzen. Profile Walzen, welche im Walzenpark noch nicht existieren. neue Kalibrierungen mit Führungen und Stunden etc. Eine schöne Aufgabe für Monlevader Verhältnisse. Das erste neue Profil 4(?) Federstahl ich mag gebracht zu neuem Anlauf.

Doch was soll ich noch viel zum Besten geben. Wir suchen mit der Anlage das herauszuholen, was zur Zeit möglich ist um vielleicht einmal an Verbesserung zu denken, wenn der notwendige Zaster vorhanden ist.

Ich freue mich zu hören, dass ihr in Gesellschaft von Cleo und Hubert schöne Ostertage verbracht habt und beim Studium meiner Monlevader Berichte wurde oft gedacht: “Ach wäre er doch bei uns.” Ich war bei Euch in Gedanken und so Gott will verlaufen die nächsten 5 Monate, ausgefüllt mit Reisevorbereitungen, zu unserem Sehnen günstig und cosi werden uns

Gesund und munter im neuem Erdteil treffen.

Wenn auch die Umstellung schwer ist, so sind wir dann doch wieder beisammen und Liebe Elly! Dein Wunsch ist auch mein Wunsch. Wir werden uns wieder ein Heim einrichten. Es wird nicht so weit in der Wildnis liegen wie “Gonvernador Valadares” [Governador Valadares], doch viel besser ist es auch nicht. Auf in den Lebenskampf!

Ich lese für heute mit einem dicken Kuss für Dich, liebe Elly!

[Kussmund gezeichnet]

Vergesse hier noch nicht Bomi und Roby!

Schönen Gruß an Marga und ich wünsche mehr Erfolg im “Französischen”, wie ich im

“Brasilianischen”.

Emile

P.S. Frau Zewen hat mir ebenfalls einen schönen Brief geschrieben. Ich bitte in meinem Namen zu danken und bitte gratuliere in meinem Namen Arthur zum Abschluss seiner Studien. Der Erfolg ist sicher, denn in der Zeit Folge war ein Misserfolg im Studien-Abschluss eine Seltenheit. Ich nehme an, dass die sich nicht geändert hat, denn nach Jahren des Studiums ein Leben ruinieren, das hat man in Deutschland nicht gekannt. Im Vorexamen war dies wohl möglich.

Emile

Belo Horizonte, 7.4.55

Mr Demuth

Ci-joint veuillez trouver les exigences des actualités brésiliennes sur l’importation des autos.

que Monsieur Hein a vout(?) demandé de vous envoyer.

Ce sont les seules règles concrètes que j'ai pu trouver.

 Veuillez agréer, Monsieur Demuth, l'expression de mes sentiments distingués

[Signé:] Roger